Seit 1952 aktiv!

•    Historischer Rückblick

Bereits im September 1945 entstand unter der Leitung von Gretl Bauer, der Leiterin des legendären Kinderheimes in Neu-Esting ein „Arbeitskreis geistig interessierter Menschen“ , der schon bald mit Vorträgen aus verschiedenen Wissensgebieten, Sprach- und Stenokursen, Musik- und Literaturveranstaltungen sowie Diskussionen an die Öffentlichkeit trat.

Daraus entstand im März 1947 die Volkshochschule Fürstenfeldbruck, deren Vorsitzende Frau Gretl Bauer wurde. In den folgenden fünf Jahren wurden Außenstellen in Gröbenzell, Maisach, Unterpfaffenhofen-Germering und Olching eröffnet.

Im November 1952, schlossen sich die Volkshochschulen auf Landkreisebene zum Verein VHS-Kreisverband Fürstenfeldbruck e.V. zusammen, in dessen Vorstandschaft jede örtliche vhs drei Mitglieder entsandte. Anlaß war die Forderung des Kultusministeriums nach einer anerkannten Rechtsform der Volkshochschulen, um staatliche Zuschüsse zu erhalten und die Überzeugung, dass eine größere Gemeinschaft das Werk der Erwachsenenbildung leichter aufbauen und sich gegenseitig unterstützen könnte. Prägend war der Schriftsteller und Historiker Otto Zierer aus Gröbenzell, der von 1953-1973 Vorsitzender des Kreisverbandes war.

Das damalige Leitbild: „Zielsetzung ist die staatspolitische Bildung der Bürger und Hebung der Allgemeinbildung, insbesondere für die Bevölkerung ohne weiterführende Schulbildung -(damals 70-80 %)-, die Steigerung der beruflichen Mobilität und Leistungsfähigkeit, sowie die Vermittlung des Wissens über Grundfragen der Erziehung und der Gesundheit. Die vhs will Demokratisierung und Herstellung von mehr Chancengleichheit für die Gesellschaft erreichen, überparteilich und überkonfessionell, nur dem Bürger dienend.“

Bis 1973 hatte sich die Zahl der Volkshochschulen im Landkreis auf 10 verdoppelt; Eichenau, Grafrath, Mammendorf, Moorenweis und Puchheim kamen hinzu.
Bis in die siebziger Jahre flossen die Zuschussmittel für die Volkshochschulen sehr spärlich. Das kontinuierliche Wachstum an Kursen, Teilnehmern und Veranstaltungen war nur möglich, weil zu den Idealisten der ersten Stunde eine Vielzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter kam, die an allen Standorten ihre Ideen, ihr Wissen und ihre Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung stellten.
Eine Professionalisierung der Volkshochschulen im Landkreis begann 1973 mit der Trennung der vhs Fürstenfeldbruck vom Kreisverband, in den achtziger Jahren folgten Germering, Puchheim und Gröbenzell. Seit 1991 ist die vhs-Olching als gemeinnütziger eingetragener Verein selbstständig und Mitglied im Bayerischen Volkshochschulverband.
 
VHS-Olching 1952-2012

Die Gründung der vhs-Olching fand am 22.September 1952 statt, initiiert durch Kaplan Hans Faltlhauser und unterstützt durch den damaligen Bürgermeister, Matthias Duschl.

•    Ehrenamtliche Vorstände und Geschäftsführer/innen

Das erste ehrenamtliche Vorstandsteam waren  Kaplan Hans Faltlhauser als 1. Vorsitzender, Dr.Rudolf Bayer als Stellvertreter und die Lehrerin Katharina Weitzer als Schatzmeisterin. Ancilla Schwarz und Hans Altmann teilten sich die Geschäftsführung.
Schon 2 Jahre nach Gründung der vhs wurde Kaplan Faltlhauser versetzt und verließ Olching.
Seitdem führen starke und engagierte Frauen in der Position der 1. Vorsitzenden die vhs Olching:
1954-1979    Ancilla Schwarz        (25 Jahre)
1979-1998    Renate Eggert        (18 Jahre)
seit 1998       Hélène Sajons

Ancilla Schwarz
war die Frau der ersten Stunde. Sie übernahm die Zusammenstellung des Programms, das Plakatieren, die Beantragung der Zuschüsse, zusätzlich war sie Mitglied im Vorstand des Kreisverbandes. 1954 wurde sie zur ersten Vorsitzenden der vhs Olching gewählt und blieb es 25 Jahre lang, bis sie 1979 aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden mußte. In dieser Zeit hat sie Pionierarbeit für die vhs Olching geleistet. Bis 1963 wurde sie von Schatzmeisterin Katharina Weitzer, danach von Gertrud Haase und ab 1969 von Maria und Fritz Scherer unterstützt.
Seit 1956 leitete Frau Schwarz auch die Gemeindebücherei von Olching und stand dadurch in intensivem Kontakt mit den Bürgern. Mehr als die Hälfte des vhs-Angebots bestand zu dieser Zeit aus Sprachkursen, daneben gab es Vorträge, Führungen und einige Kurse zur Gesundheitsvorsorge.

Renate Eggert, gebürtige Schwäbin aus Donauwörth, kam über ihr starkes kulturelles und gesellschaftliches Engagement in Olching 1979 als Nachfolgerin von Frau Schwarz zur vhs-Leitung. Sie legte einen besonderen Schwerpunkt auf Frauenthemen und Bildung für Frauen.In den ersten Jahren war auch sie allein für die Programmgestaltung und –betreuung zuständig, wozu sie einen Teil ihres Jahresurlaubs spendierte. Seit 1982 war sie in Teilzeit als Archivarin in der Gemeinde Olching tätig. In ihrer Amtszeit wurde eine vhs-Geschäftsstelle eingerichtet und in bescheidenem Umfang hauptamtliches Personal beschäftigt, bis letztlich im Jahr 1991 die Lösung vom Kreisverband zu einem selbständigen eingetragenen Verein vollzogen und die vhs Olching professionalisiert wurde.
Frau Eggert übernahm 1991 zusätzlich das Amt der Kultursachbearbeiterin im Rathaus, woraus sich eine ideale Verzahnung mit den Aufgaben der vhs ergab. Im Jahr 1998 verabschiedete sich Frau Eggert in den verdienten Ruhestand.

Hélène Sajons wurde im März 1998 zur 1. Vorsitzenden gewählt und ist bereits seit 1983 als Kursleiterin für Französisch und Englisch in der vhs aktiv. Aus Belgien stammend, ist sie eine Vollblut-Europäerin, die die vhs Olching durch eine Vielzahl internationaler Projekte, mit Teilnehmer/innen aus fast allen EU-Ländern weit über unsere Grenzen hinaus bekannt gemacht hat. Mit großem persönlichem und zeitlichem Engagement widmet sie sich den Herausforderungen der Erwachsenenbildung. Dabei legt sie ihren Schwerpunkt darauf, Bekanntheit, Qualität und Wertschätzung unseres Volkshochschulangebots stetig zu erhöhen. Sie steht im Dialog mit anderen Bildungseinrichtungen auf der Suche nach Anregungen und Best-Practice-Beispielen, die zur  Innovation der vhs Olching beitragen können. Lebenslanges Lernen, Neues ausprobieren, um möglichst alle Zielgruppen der Bevölkerung zu erreichen, dafür setzt sie sich unermüdlich ein. Sie ist eine würdige Botschafterin unserer Einrichtung.
 
Neben den hier explizit gewürdigten Leistungen der ehrenamtlichen ersten Vorsitzenden, gab und gibt es im Verlauf der letzten 60 Jahre eine größere Anzahl von Vorstandsmitgliedern in den Positionen zweite Vorsitzende, Schriftführer/innen, Schatzmeister/innen, sowie etliche Mitglieder im Beirat, die in gleicher Weise ihre Zeit, ihre Kenntnisse und ihre Arbeitskraft ehrenamtlich und unentgeltlich in den Dienst der vhs Olching gestellt haben bzw. stellen. So wurde z.B.erst im Jahr 1991 eine hauptamtliche Buchhalterin eingestellt, was bedeutet, dass ein großer Teil dieser Arbeiten bis dahin von ehrenamtlichen Schatzmeistern/innen geleistet wurde. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, alle Vorstandsmitglieder der letzten 60 Jahre namentlich zu erwähnen, deshalb hier ein anonymer Dank an alle und eine Würdigung des selbstlosen Einsatzes für die vhs Olching.

•    Hauptamtliche Geschäftsführerin und Team

1991 erfolgte die Lösung aus dem Kreisverband, durch die Gründung eines selbständigen eingetragenen Vereins und eine Professionalisierung durch hauptamtliches Personal.
Mechthild Kaufmann, Pädagogin, wurde im September 1991 als Geschäftsführerin angestellt und leitet seitdem die vhs Olching. Endlich war in der Geschäftsstelle permanent eine Ansprechpartnerin präsent, um noch mehr Augenmerk auf Kundenzufriedenheit und weiteres Wachstum zu richten. Das Angebot folgte dem Nachfragetrend auf dem vhs-Bildungsmarkt und wurde kontinuierlich erweitert, so dass die vhs Olching zur größten städtischen Erwachsenen-Bildungseinrichtung geworden ist. In den folgenden Jahren kamen weitere Hauptamliche dazu; heute sind fünf fest angestellte Mitarbeiterinnen in Teilzeit in der Geschäftsstelle tätig.

Nachdem Frau Kaufmann ihre wohlverdiente Rente angetreten hatte, war Sonja Hofer Geschäftsleiterin der Volkshochschule. Sie war bereits seit Jahren die Stellvertretung der Geschäftsleitung. Ihr folgte Regina Sasse, die aber nach zwei Jahren vhs sich für eine andere Tätigkeit entschied.

Seit Januar 2020 hat Anke Velasquez die Leitung der Geschäftstelle übernommen. Neben der Leiterin beschäftigen wir zwei Pädagogische Mitarbeiterinnen, eine Buchhalterin und eine Verwaltungs- und Beratungskraft.
 
Das vhs-Team hat sich selbstverständlich auch im Laufe der Jahren verändert.

    vhs-Räume

Von Beginn an hatte die vhs Olching mit der Raumfrage zu kämpfen. Die ersten Kurse fanden in der alten Knabenschule in Olching statt. 20 Jahre nach Gründung konnte 1973 im Rathaus –Tiefgeschoss ein erster eigener Hörsaal bezogen werden. Die weiteren Veranstaltungen fanden in verschiedenen Schulräumen in Olching und Esting statt.

Eine eigene Geschäftsstelle konnte sich die vhs Olching bis 1983 nicht leisten, erst dann wurde im Rathaus für zwei Stunden wöchentlich ein Büroraum bereitgestellt. In den Folgejahren erweiterte man die Öffnungszeiten sukzessive und endlich, nach Gründung des eigenen Vereins und im Rahmen der Professionalisierung im Jahr 1991, erhielt die vhs einen eigenen Büroraum, zwei Seminarräume und erstmals eine EDV-Anlage mit Schulungsarbeitsplätzen im alten Raiffeisengebäude, Hauptstrasse 73 (inzwischen abgerissen). Hier eröffnete die vhs 2000 das erste Internetcafé in Olching.

Im Mai 2001 konnte die vhs Olching in ihr jetziges Domizil in der Hauptstrasse 82 einziehen, wo zunächst noch einige Räume mit dem Verein EBK geteilt werden mussten. Seit 2009 können wir nunmehr selbstständig über das gesamte Erdgeschoß mit drei Büroräumen, vier Seminarräumen und einem großen Vortragssaal verfügen. Das reicht natürlich nicht für unser gesamtes Kursangebot. Veranstaltungen finden ferner in Klassenräumen der Hauptschulen Olching und Esting, in deren Turnhallen, im Rathaushörsaal, in der Stadbücherei und im Sozialzentrum statt.
Viele dieser Räume werden auch von anderen Vereinen begehrt und so sind ausreichend verfügbare Räume auch nach 60 Jahren vhs in Olching ein Mangel geblieben.
 

Vhs-Geschäftsstelle Hauptstrasse 82
 
•    Aufgabe und Zielsetzung der vhs Olching e.V

Nach Art.83 der Bayrischen Verfassung fallen in den Wirkungskreis der Gemeinden das Volks- und Berufsschulwesen sowie die Erwachsenenbildung. Die Erwachsenenbildung ist gemäß Art.139 durch Volkshochschulen und sonstige mit öffentlichen Mitteln unterstützte Einrichtungen zu fördern.
Die vhs Olching e.V. fühlt sich diesem Auftrag verpflichtet. Ein Auszug aus der Satzung:
§2    Zweck des Vereins
Der Verein dient der Jugend- und Erwachsenenbildung in Olching. Er hat die Aufgabe, die Hörer/innen zur Selbstbildung und zur Mitarbeit am demokratischen Staatsleben anzuregen und ihnen z.B. durch Arbeitsgemeinschaften, Kurse, Vorlesungen, Einzelvorträge, Seminare, Führungen, Theater- und Konzertbesuche, Studienfahrten und ähnlichen Veranstaltungen Kenntnisse und Erkenntnisse für Leben und Beruf zu vermitteln. Das erstrebenswerte Ziel ist die Bildung des Menschen, die Erziehung zu einem selbstständig denkenden, verantwortungsbewussten, verantwortungsfreudigen und auf die Gemeinschaft bezogenen Menschen.
Die Arbeit der Volkshochschule ist unparteilich und überkonfessionell.
§3    Der Verein dient ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zwecken…..

•    Finanzen

Die Volkshochschulen bieten qualitativ hochwertige Bildung kostengünstig an, damit möglichst alle gesellschaftlichen Schichten daran teilhaben können. Trotz sparsamster Mittelverwendung, viel Idealismus bei Lehrkräften und Mitarbeitern, sowie umfangreicher ehrenamtlicher Mitwirkung ist es nicht möglich, alle Aufwendungen durch Teilnehmererlöse zu decken. Ohne staatliche Zuschüsse können die Volkshochschulen ihren gesellschaftlichen Auftrag nicht erfüllen.
Das gilt auch für die vhs Olching, die mit einer hohen Eigenfinanzierungsquote im bayrischen Vergleich sehr gut abschneidet. Dennoch, als im Jahr 2004 sowohl die Zuschüsse des Landes Bayern auf der Stoiber‘schen Kürzungsliste standen, als auch die Gemeinde Olching die vhs-Zuschüsse reduzieren wollte, war die Institution ensthaft bedroht. Zum Glück gab es ein Einsehen, und so hoffen wir auch für die Zukunft auf die notwendige Unterstützung und Planungssicherheit.

    Qualität

Die vhs Olching ist seit Januar 2013 nach EFQM rezertifiziert.
(EFQM ist ein Qualitätsmanagement-System, das von der European Foundation for Quality Management entwickelt wurde.)